Presseberichte
Heilbronner Stimme, 01. Dezember 2016

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Gute Laune rund um den Globus
Brackenheim - Hausener Abendmusik: 120 Besucher genießen Sax@Work in der Georgskirche, von Leonore Welzin

Im Sommer vor einem Jahr konzertierte das Saxofonquartett mit einem Repertoire aus Stücken quer durch Europa. Damals noch ohne Namen, haben sich die Musiker Daniel Heil (Initiator), Erwin Kornherr (Arrangeur) Gerd Pfeiffer und Helge Schneider inzwischen den Namen Sax@Work zugelegt, das Publikum mit über 120 Besuchern fast verdoppelt und sich reichlich neue Stücke erarbeitet.

Federnd
Genau gesagt ein Dutzend, vier davon sind Originalkompositionen für diese Formation: Lino Florenzos "Sud-América" ist eine dreiteilige Suite aus Cha Cha Cha, Lento mysterioso und Walzer. Nach dem vor Freude federnden Auftakt, Händels "Ankunft der Königin von Saba", bringt der lateinamerikanische Ausflug tänzerischen Schwung in die Kirche und zaubert dem Publikum ein Schmunzeln ins Gesicht. Heiner Wibernys "Ulla In Africa" ist peppiger Afro-Funk, in Peter Wittrichs "Oktoberfest on Groove" trifft der bayerische Ländler im transatlantischen Brückenschlag auf Swing und Salsa. André Cimiottis "November Spring" jazzt die triste Jahreszeit mit hellen Klangfarbtupfern auf.

Funk/Fusion
Initiator und Taktgeber Daniel Heil und seine Mitstreiter bringen viel Erfahrung mit. Teils in leitender Funktion sind sie in Musikvereinen der Region (Brackenheim, Kirchheim) aktiv, spielen weitere Instrumente, treten in Bands und Jazz-Formationen auf, was auch dem Programm der Vierer-Formation zugute kommt. Als kongenialer Arrangeur erweist sich Kornherr. Die "Garden Party" des isländischen Keyboarders Eythor Gunnarsson zeigt bei aller Funk-Fusion rhythmische Kontur. Unterstützt vom Schnippen der Fans gackert Pee Wee Ellis' US-amerikanisches "Chicken" ("Huhn") vor einem Soul-Chor ausschließlich aus Saxofonen.
Dass die Perlenschnur "A String of Pearls", ein Big-Band-Klassiker von Jerry Gray, geschmeidig zusammenhält, dafür sorgt als Gast Jan-Philipp Pfeiffer am Schlagzeug. Der sanfte Besen und das weiche Pulsieren tun auch dem Groove des Oktoberfestes und "A Charlie Brown Christmas" von Guaraldi gut. Variationen der "Peanuts"-Filmmusik beenden dem Trip um den Globus.


Heilbronner Stimme, 22. September 2015

Hart ist die Arbeit, tief die Liebe
Heilbronn - Mit Sax@Work präsentiert sich ein originelles Saxophonquartett in der Ebene 3, von Michaela Adick

Es spricht für sie, dass sie erst einmal die Fühler ausstrecken wollten. Klappt das überhaupt mit uns? Harmonieren wir, stimmt die Chemie? Ein halbes Jahr versteckten sich die vier Saxophonisten also in ihren Probenräumen, nur um ganz kurz, für ein einziges Kirchenkonzert in Hausen, aus der Versenkung aufzutauchen.

Jetzt ist sich Daniel Heil (Baritonsax) sicher, dass ihr neues Saxophonquartett tatsächlich eines Tages funktionieren könnte. Nun durfte ihr Baby auch endlich einen Namen bekommen. Sax@Work eben, Saxophonisten bei der Arbeit. Und die Saxophonisten aus der Region Heilbronn, die ihre Brötchen sonst etwa als Orgelbauer oder Ingenieur verdienen, sie haben tatsächlich so allerhand in der gut besuchten Ebene 3 anzubieten: Ein klein bisschen Klassik, allerlei Jazzhistörchen und gut abgehangene Filmmusik. Und genau dieser Spannungsbogen, der für die Zukunft des jungen Quartetts viel verspricht, ist es, der fasziniert.

Von der Hymne "The British Grenadiers" aus dem 16. Jahrhundert, in der sich einen Moment lang ein "Rule Britannia" verirrt hat, ist es nur ein kurzer Weg zu Fats Wallers "Ain" t misbehavin"" und den Bee Gees, die mit "How deep is your Love" in der Travolta-Schnulze "Saturday Night Fever" Popgeschichte geschrieben hatten.

Der Rahmen ist gesteckt: Gelegenheit, einmal genauer hinzuschauen, wie das Quartett um Daniel Heil (1979, Baritonsaxophon), Helge Schneider (1971, Tenorsaxophon), Gerd Pfeiffer (Altsaxophon, 1965) und Erwin Kornherr (1968, Sopran- und Altsaxophon) agiert.

Heiß geliebt
Etwa in Astor Piazzollas "Libertango", diesem herausragenden Stückchen aus der Gattung des Nuevo Tango, heiß geliebt über alle Kontinente hinweg und nur allzu oft adaptiert. Ein Bandoneon fehlt natürlich bei den Sax@Work-Frischlingen. Dafür haben sie sich ein interessantes Arrangement gegönnt, mit Heil als eifrigen Tieftöner, der sich in der Rolle als Bass von eigenen Gnaden augenscheinlich mehr als wohl fühlt. Auch bei den Bee Gees wird ihr Konzept aufgehen, wenn zwischen den Saxophonisten eine originelle musikalische Kommunikation entsteht, so als ob sie die Frage nach der von den Gibb-Brüdern hinterfragten tiefen Liebe doch noch einmal genauer ausdiskutieren wollten.


Heilbronner Stimme, 8. Juli 2015

hausen201507

Eine Hommage an den Tieftöner
Brackenheim - Neues Saxophon-Quartett bei der Hausener Abendmusik in der Georgskirche, von Leonore Welzin
An fünf Instrumenten bereiten vier Musiker drei Monate lang ein Konzert vor: Der Startschuss für das jüngst gegründeten Saxofon-Quartett fällt bei der Hausener Abendmusik in der Georgskirche mit der Pop Fanfare "Winter Games". Das schwungvolle Stück, von David Foster für die Olympischen Winterspiele 1988 in Calgary komponiert, suggeriert Frische, Elan und Sportlichkeit. Wie geschaffen für den Auftakt an einem heißen Sommersonntag, kündigt es doch ein anspruchsvolles Programm an, das musikalisch vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart reicht.

Der Initiator Daniel Heil (1979, Bariton Sax) und seine Mitstreiter Gerd Pfeiffer (1965, Alt-Sax), Helge Schneider (1971, Tenor-Sax) und Erwin Kornherr (1968, Sopran- und Alt-Sax) bringen zusammen fast 130 Jahre Musik-Erfahrung mit. Zum Teil in leitender Funktion sind sie in Musikvereinen der Region (Brackenheim, Kirchheim) aktiv, spielen weitere Instrumente, treten in Bands und Jazz-Formationen auf. Ein Erfahrungsschatz, der dem anspruchsvollen, vielseitigen Programm zugute kommt.

Filmmusik
Zwischen volkstümliche Weisen aus Irland ("Irish Suite"), England ("The British Grenadiers") und Spanien (Paso Doble "El Capéo") streut das Saxophon-Quartett Filmmusik ("Pink Panther"), etliche Jazz-Standards sowie Original-Stücke für das Instrument, darunter − mit vertrackten Rhythmuswechseln das schwierigste Stück − "Three shades of Blues" von Paul Nagle und zwei fetzige Franzosen, Jean Matitias "Chinese Rag" und Christian Daguets "Banana Rag", die zum Tanzen einladen.

Ob der "Libertango" von Astor Piazzolla, ein Pop-Standard wie "How deep is your love" oder das Barock-Stückchen "Bist du bei mir" aus dem "Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach", Erwin Kornherr hat die bekannten Melodien so gekonnt für die Saxophon-Besetzung arrangiert, dass daraus wahre Ohrschmeichler werden. Dem Arrangeur ist nichts zu schwör, das beweist auch die Zugabe, das wunderschöne Wiegenlied von Brahms "Guten Abend, gute Nacht", bei dem unwillkürlich mitgesummt wird. Kornherrs Komposition "Walkin' with Elena", seinem Töchterchen gewidmet, zeigt, welch kreatives Potenzial im Interpreten schlummert.

Eine Hommage an den angenehm vollen, warmen und weichen Klang des Saxophons, das 1840 vom Belgier Adolphe Sax erfunden, die Beweglichkeit eines Holzblasinstrumentes mit der Strahlkraft eines Blechblasinstrumentes vereint. Der französische Komponist und Musikkritiker Hector Berlioz prophezeite dem Saxophon 1844 eine große Zukunft. Die wünscht man auch dem Brackenheimer Quartett, das noch nach einem geeigneten Namen sucht.
SAX@WORK / Jazz Pop & Klassik / Made in Germany

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